English Cocker Spaniel von Heavenly Angels

Liebhaberzucht

PL

Die inzwischen leider bereits weit verbreitete Patellaluxation beim Hund ist eine Kniegelenksverletzung, bei der die Kniescheibe (Patella) des Tieres deutlich verrenkt ist. Die nicht selten äußerst schmerzhafte Patellaluxation, macht sich beim Hund häufig auch in Form von Lahmheiten bemerkbar, sodass eines der Hinterbeine zeitweise angehoben, oder sogar dauerhaft geschont wird. Typisch für eine PL ist ein daher auch ein leicht springender Gang (dreibeiniger Gang), der stets als das erste Anzeichen für die Erkrankung angesehen wird. Besonders häufig von einer Patellaluxationen betroffen, sind vor allem die kleinen Hunderassen wie z.B. die Zwergrasse Chihuahua. Aber auch heranwachsende, sowie ältere Hunde, leiden überdurchschnittlich oft an der krankhaften Kniescheibenverrenkung. Auf dieser Informationsseite erfahren betroffene Hundehalter nun alles was sie wissen müssen. Angefangen bei der Diagnose und der einfachen Behandlung ohne Operation, bis hin zum klinischen Eingriff und zu meinem persönlichen, ausführlichen Erfahrungsbericht als betroffener Halter. Vorab schon einmal alles Gute für euch und euren Hund.


Schweregrade einer Patellaluxation

Die Patellaluxation beim Hund wird allgemein in vier verschiedenen Schweregraden diagnostiziert. Jeder Grad ist dabei unterschiedlich stark ausgeprägt. Die genaue Einstufung der verschiedenen Grade ist vor allem deshalb besonders wichtig, weil sich nach ihnen Therapie und Behandlung des Hundes richten sollten. Ein professioneller Tierarzt stuft die Patellaluxation eures Hundes daher nach dem genauen Abtasten und kontrollieren in einen der folgenden vier Grade ein.


Patellaluxation Grad 1: Eine Patellaluxation Grad 1 liegt vor, wenn die Patella zwar vorübergehend aus der Gleitrinne gedrückt werden kann, diese jedoch spontan und vollkommen problemlos wieder zurückspringt. Grad 1 ist daher weniger dramatisch und eine Operation des Beines ist nicht notwendig. Damit die Gelenke gut gestärkt werden, empfehlen sich aber auch hier wieder entsprechende Nahrungsergänzungsmittel, die für die richtige Schmierung aller Gelenkteile sorgen und den Knorpelaufbau entsprechend begünstigen. Nur weil keine Operation notwendig ist, kann die Patellaluxation also trotzdem nicht einfach ignoriert werden.

Patellaluxation Grad 2: Bei einer Patellaluxation Grad 2 kommt es zu häufigen Verrenkungen der Kniescheibe, die teilweise selbständig, teilweise jedoch auch erst bei einer direkten Bewegung der Hinterläufe, oder sogar durch manuellen Druck zurückspringt. Auch hier reichen Nahrungsergänzungsmittel in der Regel noch vollkommen aus, um die Symptome abzuschwächen bzw. sogar vollständig verschwinden zu lassen. Eine Operation kommt erst dann in Frage, wenn Nahrungsergänzungsmittel auch nach einigen Monaten nicht die gewünschte Wirkung zeigen, oder aber der Hund sichtbar unter Schmerzen leidet. In der Regel wird bei Grad 2 aber noch nicht operiert, sondern nur entsprechend therapiert.

Patellaluxation Grad 3: Eine Patellaluxation beim Hund in Grad 3 zeichnet sich durch eine andauernde Kniescheibenverrenkung aus, bei der das Schienbein erkennbar verdreht ist. Eine Streckung des betroffenen Beines ist dem Hund bei einer Grad–3-Erkrankung nicht mehr möglich. Durch manuellen Druck lässt sich die Patella jedoch wieder in die Gleitrinne verlagern, springt allerdings auch schnell wieder aus selbiger heraus. Hier wird oft zu einer Operation geraten. Vorab sollten natürlich zunächst konservative Mittel getestet werden, denn schon oft haben Tierärzte einen Grad fälschlicherweise diagnostiziert, sodass am Ende doch auf eine Operation verzichtet werden konnte. Hier muss der Einzelfall betrachtet werden, außerdem sollte geprüft werden, ob nach Gabe der Nahrungsergänzungsmittel eine Besserung erkennbar ist. Auch Physiotherapie, zur Stärkung der entsprechenden Muskulatur, kann eine Patellaluxation Grad 3 deutlich verbessern, sodass manchmal auf eine OP verzichtet werden kann.

Patellaluxation Grad 4: Die Patellaluxation Grad 4 ist gegeben, wenn sich die Kniescheibe andauernd außerhalb der Gleitrinne befindet und sich auch nicht mehr manuell einrenken lässt. Eine Operation scheint angebracht, da sie die Lebensfreude des Hundes spürbar erhöhen wird und seine Probleme beseitigt. Bei Grad 4 sollte definitiv über eine Operation nachgedacht werden, um dem Hund wieder ein schmerzfreies Leben zu ermöglichen. Anders ist die PL Grad 4 auch kaum wegzubekommen, hier hilft nur noch ein direkter Eingriff.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass eine Patellaluxation beim Hund nur in sehr schweren Fällen wirklich Probleme bereitet und operiert werden sollte. Bevor also an eine teure und vor allem immer auch risikoreiche Operation gedacht wird, können immer erst die natürlichen Nahrungsergänzungsmittel getestet werden. Schlagen diese nach einigen Monaten wie gewünscht an, können Sie ihrem Hund die schwere Operation (mit langer Genesungsdauer) wahrscheinlich komplett ersparen. Und das wäre doch wundervoll, oder etwa nicht? Schließlich bringt eine Operation oft auch ein Trauma und eine schmerzhafte Heilphase mit sich, ganz zum schweigen vom allgemeinen Risiko der Narkose. Ist die Patellaluxation also nicht ganz so schlimm, kann immer erst der Weg ohne OP eingeschlagen werden. Operiert werden kann schließlich immer noch, wenn am Ende keine Besserung in Sicht ist.